8 Tage Norwegen mit dem Motorrad


Meine Motorradtour durch Norwegen

Mit diesem Reisebericht möchte ich mich bei allen Teilnehmern recht herzlich bedanken und gleichzeitig Informationen für Gleichgesinnte und Motorrad Interessierte zur Verfügung stellen. Er soll als Inspiration für ähnliche Touren dienen und wird ausdrücklich zur Nachahmung empfohlen.

+++ Tag 1 +++

Schon in der Nacht schlafe ich unruhig, wohl in der Angst den Wecker zu verpassen. Um 7:00 Uhr klingelt es dann und es ist endlich so weit, Duschen, kurz Frühstücken, die vorbereiteten Taschen in die Koffer und endlich geht es los. Treffen mit Hatti und Uwe an der nächsten Tanke, Hatti muss noch eine rauchen, aber dann endlich der Start der Tour. Es ist ungewohnt wieder mit so viel Gepäck zu fahren.

Das Wetter ist super und unsere Laune auch, auf nach Kiel zum ersten Zwischenstopp. Noch schnell das U-Boot besichtigt, ein „Sturzbier“ getrunken, (nun gut es waren ein zwei mehr), Uwe hat schließlich Geburtstag.

U-Boot

+++ Tag 2 +++

Weiter geht es in mehreren Etappen nach Hirtshals in den nächsten Boxenstopp. Wir freuen uns schon auf das Übersetzen mit der Autofähre nach Kristiansand am nächsten Morgen. Nun gut das „Sturzbier“ gehört natürlich zum täglichen Standard, das muss man ja nicht extra erwähnen oder?

+++ Tag 3 +++

Color Line

Bildquelle: www.colorline.de

So gegen 10:00 Uhr im Hafen fahren wir an den Schalter der Color Line, in der Linie 38 dürfen wir uns dann aufstellen, zu den anderen Mopedfahrern die noch früher als wir dort waren. Es dauert eine ganze Weile bis das Schiff kommt und entladen wird, aber es ist nicht Langweilig, denn Biker haben  immer etwas zu berichten. Auf geht’s in den dicken Bauch der Fähre, die Mopeds werden von jedem selber verzurrt, Spanngurte sind ausreichend vorhanden,  2 Gurte reichen vollkommen aus, denn schließlich erwartet uns eine ruhige Überfahrt.

vor der Fähre 750x500    Moped auf Fähre 750x500

Ausreichend Sitzplätze sind auf dieser Überfahrt vorhanden, das soll aber nicht immer so sein. Ausgeruht und gesättigt geht es auf die erste 130 km lange Tour entlang der Küste im schönen Norwegen, wobei ein Abstecher nach Kap Lindesnes Pflicht ist.

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Die Kurven fahren sich toll, wie in den besten Alpenlagen und man sieht schon die ersten Fjorde und immer wieder Wasser. Für Juni ist es erstaunlich frisch.

Unser Hotel in Flekkefjord liegt zentral im Ort und das tägliche „Sturzbier“ ist hier schon etwas teuer! Vorher haben wir noch etwas landesübliches Geld gekauft, das sehr schnell weniger wurde.

+++ Tag 4 +++

Auf der tollen Küstenstraße geht es nach Westen in Richtung Stavanger und die Kurven sind erste Sahne. Überall Fjorde und immer wieder Wasser, Kurven und nochmals Kurven. Unser Tagesziel ist die Ortschaft Sand im Ryfylke wo unser Hotel direkt am Wasser an einem kleinen Sportboothafen liegt. Na was kommt wohl jetzt? Ja genau das„Sturzbier“.

+++ Tag 5 +++

Die Fahrt durch das wilde Ryfylke über eine spektakuläre Passstraße zum Hardangerfjord, einfach Traumhaft.  Heute gibt es nur Fjorde und Wasser, zu unserem Leid auch von oben.  Aber einen richtigen Biker schockt so schnell nichts. Die Fahrstrecke ist wie an den anderen Tagen einfach super. Unser Hotel liegt in Norheimsund am Fjord mit einer wunderschönen Aussicht. Da hätten wir fast unser „Sturzbier“ vergessen.

+++ Tag 6 +++

Zuerst fahren wir am Hardangerfjord entlang bis nach Granvin. Dann geht es über Voss und über das Vikafjell zur Fähre nach Vangsnes. Hier überqueren wir den Sognefjord und von der Fähre kann man das Hotel, mit dem „Sturzbier“ auf dem Gartentisch, in Balestrand direkt am Fjord schon sehen.

+++ Tag 7 +++

Heute haben wir unser Regenzeug gleich bei der Abfahrt angezogen, und es war gut so. Nieselregen, 4 Grad Celsius im Juni und Gletschernähe ließen uns keine andere Möglichkeit. Es geht nun tief hinein nach Fjordnorwegen. Wir haben einen Arm des Gletschers Jostedalsbreen besucht und ich habe in meinem Leben noch nie Gletschereis unter der 800m Grenze gesehen. Hier schon!

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Das Tagesziel ist die Ortschaft Hornindal. Das Hotel liegt direkt am tiefsten See Europas mit Blick auf das Wasser. Wir hätten vor Kälte fast unser „Sturzbier“ verweigert.

+++ Tag 8 +++

Heute nehmen wir uns die große Runde mit Trollstigen und Geirangerfjord als Rundtour vor. Wieder tolles Wetter und lustige Bikerkumpels, was braucht „Mann“ mehr?

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+++ Tag 9 und 10 +++

Vorbei am Geirangerfjord über die Nationale Touristenstraße Valdresflya und Beitostolen bis hin nach Oslo im Nieselregen. Die Strecke auf der Kurztour durch Norwegen ist nicht so der Renner, aber die Tage davor haben uns für die Rückreisestrecke allemal entschädigt.

Um 12:00 Uhr mussten wir in Oslo sein um die Fähre nach Kiel zu bekommen. Nach dem gewohnten einschiffen und etwas mehr Aufwand beim verzurren den Bikes konnten wir in unserer 3 Mann Kabine einchecken. Die Fähre ist einfach der Hit! Traumschiffambiente pur !

Aus dieser Fähre ist einfach alles drauf was man auf einer Kreuzfahrt auch vorfindet.

Fähre Rückfahrt    abb 750x500    DSC00971 750x500

Fazit: Was für eine schöne Reise

Welch ein Genuss in Norwegen unterwegs zu sein, auch wenn die Zeit viel zu kurz war. Ich habe mir fest vorgenommen noch einmal für 3 Wochen dort mit den Motorrad unterwegs zu sein, dann bis ganz in den Norden. Wir haben dort ein gutes Team mit den Motorrädern abgegeben und haben die überwältigende Natur, dieses viele Wasser, diese hohen Berge und diese verschiedenen Landschaften sehr genossen. Die Vielfältigkeit von Norwegens Landschaft und die vielen interessanten Sehenswürdigkeiten in diesem Land bieten allen Bikern bestimmt noch viele Gelegenheiten neue Strecken auszuprobieren. Das wird bestimmt nicht langweilig.

Ich hoffe das ich Euch ein wenig inspiriert habe auch an solche Touren heran zu gehen. Eine geführte Tour durch Norwegen ist für Motorradreisen BRADIS in 2017 geplant.

Mit diesen Gedanken und Anregungen schließe ich meinen kleinen Reisebericht.

Wilfried Horn